Cuoto übergibt seinen Besitz zu Oberast gegen Lehen zu Gaunkofen und Appersdorf.
Wer richtet sich nicht gewissenhaft nach der heiligen Schrift, wenn sie sagt: Gebt Irdisches und erwerbt Ewiges? Daher haben wir unwürdige Menschen Cuoto und meine Gemahlin Scafhilt daran gedacht, für unser Seelenheil irgendeine Schenkung zu machen, wie wir es auch taten. Denn wir haben unsere Hinterlassenschaft in einer Ortschaft, die Giggenhausen heißt ganz und ungeschmälert an die Kirche der heiligen Maria geschenkt, nämlich: Haus und Hof mit Ländereien, Wiesen, Weiden, Wäldern, Gewässern, und vier Unfreie, deren Namen lauten: Willolf, Engilscalch, Winnihilt, Rihdrud. Um demgegenüber haben wir uns 3 Zehnten zu unserem Lebensunterhalt ausgedungen, die später unwidersprochen bei der heiligen Maria verbleiben, ohne dass unserer Miterben widerspricht.
Dies sind die an den Ohren gezogenen zeugen: Managolt, Horscolf, Deotpert, Cuoto, Aspret, Scacca, Liuto, Hahart, Frumolt, Adalunc, Deotkis, Cundhart, Alprich, Cozbald, Lantpert, Savarich, Grimher, Wolfolt, Wichart, Leopert.
Nach dieser Schenkung kam ich, Cuoto zu Bischof Anno nach Freising und schenkte alles, was ich bei Oberast besaß und überließ es sogleich an das Gotteshaus zu ewigem Verbleib. Dem gegenüber erhielt ich ein Lehen in den Ortschaften, die Gaunkofen und Appersdorf heißen, damit der, welcher von uns den anderen überlebt, es bis an sein Ende inne habe.
Das sind die Zeugen: Salacho, Liuto, Odalman, Otpert.
Erläuterungen
Nach dieser Urkunde hatte also der Dom zu Freising bereits vor diesen Schenkungen ein Gut in Appersdorf. Hierbei taucht auch die Frage auf, ob dieser Hof in Ober- oder Unterappersdorf gelegen hat. Da sich in den folgenden Jahrhunderten nur in Oberappersdorf Freisinger Güter befanden (dies waren der Prandtmair und der Sailmair), kann der Hof nur in Oberappersdorf gewesen sein.
Weitere Urkunden und Namen
Eine vielleicht noch größere Bedeutung für die Geschichte von Appersdorf im Mittelalter als die Urkunde von 860/869 haben zwei Güterlisten aus dem 11. Jahrhundert. Dort werden Orte aufgezählt, in denen die heute nicht mehr bestehende Benediktinerabtei Tegernsee zu Beginn des 10. Jahrhunderts Besitzungen hatte. In den genannten Güterlisten, von denen die erste zwischen 1020 und 1035 und die zweite zwischen 1057 und 1062 entstanden ist, wird auch Appersdorf genannt:
"Appersdorf" bedeutet das "Dorf des Abtes" und kommt vermutlich von diesem Tegernseer Besitz.
Die Entwicklung des Ortsnamens
860-869: Appatesdorf
1069-1134: Appatisdorf
1261: Abbastorf, Appastorf
1359: Apoldtorf
1465: Oberappelsdorf
1590: Oberapolstorf